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// Editorial: Anders forschen //

Im letzten Frühjahr hat der Wissenschaftsrat die Empfehlung veröffentlicht, an deutschen Kunst- und Musikhochschulen eine Möglichkeit zur künstlerischen Promotion zu schaffen. Im Visier hatte er den internationalen akademischen Arbeitsmarkt. ...

... Doch die künstlerische Promotion wäre auch ein Schritt zu mehr Förderung für künstlerische Forschung und die Kunst- und Musikhochschulen.

Das klingt natürlich zunächst nach mehr Gedränge, Verzeihung: Teilhabe an den wissenschaftlichen Fördertöpfen. Zu ihnen bahnen sich derzeit Bundesland für Bundesland bereits die Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) den Weg. Im September jubelten sie in Berlin, als auch hier die Hochschulnovelle ihnen die Promotion erlaubte. Allerdings übertönte sie das auch überregional aufsehenerregende Gezeter der drei großen Berliner Universitäten wegen der Klausel zur Übernahme befristet angestellter Postdocs.

Völlig unter ging dabei, dass die Berliner Landesgesetzgeber die Möglichkeit der künstlerischen Promotion an der Universität der Künste (UdK) explizit ausgeschlossen haben – obgleich die Hochschule manchen als Epizentrum der künstlerischen Forschung in Deutschland gilt. Die Nichtbeachtung könnte damit zusammenhängen, dass künstlerische Forschung jung und unbekannt ist. Schade eigentlich. Denn sie wird, wenn man sie lässt, die Wissenschaft bereichern, zum Beispiel, indem sie den herkömmlichen Forschungsbegriff infrage stellt. Doch um zu vermitteln, was da seit ein paar Jahrzehnten entwickelt, ausprobiert und diskutiert wird, braucht es eine kommunikative Anstrengung auf beiden Seiten. Die Früchte können Sie, liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe mit uns zusammen ernten, für die sich dankenswerterweise einige wichtige Akteure einiger Mühe unterzogen haben. Im DUZ THEMA ab Seite 20 ist nicht nur über den Stand der politischen Debatte zu lesen, sondern wir schauen auch in künstlerische Forschungsprojekte hinein und reflektieren die Entwicklung.

Wo wir gerade bei Themen sind, die (zu) wenig Beachtung finden (und das zu ändern versuchen): In dieser Ausgabe startet unsere neue Serie zur Wissenschaft in Lateinamerika. Ein Kontinent voller Gegensätze, aber auch voller Perspektiven. Die neue Bundesregierung möchte die Zusammenarbeit mit den demokratischen Kräften stärken. Welche Rolle kann die Wissenschaft spielen und wo steht sie? Darauf gibt es von Land zu Land verschiedene Antworten. Aber lesen Sie selbst! Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und ein gutes, gesundes und perspektivreiches 2022. //

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