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// Editorial //

Besser spät als nie: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat sich nun doch einen Ruck gegeben, um die Forschung ...

...  an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) und Fachhochschulen (FH) stärker als bisher zu fördern. Oder besser gesagt: Sie kommt mit dem neu aufgelegten Förderprogramm „Forschungsimpulse“ (FIP) dem massiven Druck nach, der seit einiger Zeit seitens der betroffenen Hochschulen und ihrer Unterstützer aus der Wirtschaft auf sie ausgeübt wird. Zu Recht: Gerade mal 0,46 Prozent ihres Etats gedachte die DFG bislang den HAW und FH zu. Mit dem neuen Instrument soll nun die Ein-Prozent-Marke erreicht werden. In einem Wissenschaftssystem und an einem Wirtschaftsstandort, die beide auch massiv von anwendungsorientierter Forschung geprägt und auf schnellen Transfer in die Unternehmen angewiesen sind, ist das eh ein eher kläglicher Anteil. Aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. 

Das Beispiel zeigt übrigens, wie wichtig es auch im Wissenschaftskontext ist, rege Präsenz bei den Entscheidern in der Politik zu zeigen, Befürworter und Mitstreiter für die eigene Sache in der Wirtschaft zu suchen und eine gut sichtbare Lobby- und Medienarbeit zu betreiben. Denn ohne das Engagement zum Beispiel der Hochschulallianz für den Mittelstand, die sich für die Belange von HAW starkmacht, wäre kein Fortschritt in diesem Bereich in Sicht, wie etwa auch die von der Regierungskoalition fest vereinbarte Gründung der DATI (Deutsche Agentur für Transfer und Innovation). Ein sichtbarer Etappensieg, wobei abzuwarten gilt, wann dieses wichtige Vorhaben endlich Gestalt annimmt und wie es umgesetzt wird. Zurzeit herrscht nach der anfänglichen Euphorie Schweigen im Walde. Das hat möglicherweise auch damit zu tun, dass Thomas Sattelberger, der das Projekt wie kein anderer gestaltet und promotet hatte, sich aus dem politischen Geschehen unerwartet zurückgezogen hat. Was ebenfalls zeigt, wie sehr die Umsetzung und der Erfolg von Ideen und Projekten von Persönlichkeiten abhängt, die für eine Sache brennen und bereit sind, diese mit hohem persönlichen Einsatz voranzutreiben und dabei etwas zu riskieren. 

Apropos Einsatz und Risikobereitschaft: Ein eigenes Unternehmen zu gründen, reizt nur wenige Menschen hierzulande. Die Gründungsbereitschaft lag laut „Global Entrepreneurship Monitor (GEM) – Länderbericht Deutschland“ 2021 bei etwa 6,9 Prozent. Damit landet Deutschland weit abgeschlagen auf dem 23. Platz. Da drängt sich einem unweigerlich die Frage auf: Wer soll eigentlich zukünftig die hochkarätigen Forschungsergebnisse in die Anwendung bringen und marktfähig machen, wenn es immer weniger (Nachwuchs-)Unternehmer gibt? //

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